Die Geschichte des Wiedersehensrennens

Die Idee, einen Wettkampf ehemaliger aktiver Zinnwalder Biathleten zu organisieren, entstand im August 1969 beim traditionellen Vogelschießen in Zinnwald-Georgenfeld. Der Grundgedanke dabei war, die während der aktiven Zeit entstandenen Sportfreundschaften aufrecht zu erhalten und eine Motivation für die Weiterführung der sportlichen Aktivitäten zu schaffen.

So trafen sich dann am 12. September 1969 acht "Ehemalige" in der Zinnwalder Gaststätte "Grenzsteinhof" und gründeten ein Organisationskomitee. Es waren die Sportfreunde Hermann Forker (1992 verstorben), Werner Schelle, Claus Schubert (1976 verstorben), Helmut Klöpsch, Herbert Polleichtner, Rudi Heinz, Wolfgang Gotsch und Lothar Grundig, die an diesem Tage dem Rennen seinen Namen gaben und den Termin für das 1. WSR auf den 8. März 1970 festlegten.

33 Meldungen gingen beim OK ein. Extreme Schneefälle, Schneestürme und damit verbundene Unpassierbarkeit der Straßen im oberen Osterzgebirge ließen das Unternehmen fast scheitern. So konnten sich nur 19 Wettkämpfer dem Starter stellen. Als Kampfrichter agierten die Sportfreunde Herbert Kirsten (1988 verstorben) und Hans Hartmann. Trotz aller Widrigkeiten war es ein gelungener Auftakt. Eigentlich waren vorerst nur 5 Rennen in der Planung. Doch die Resonanz aller Beteiligten ermutigte die Organisatoren zur Fortführung.

Mit dem Fortschritt der Zeit änderte sich auch die Art des Wettkampfes. Waren die ersten 5 Rennen reine Speziallangläufe, so wurden sie ab 1976 bis 1980 als Handicaplauf mit einer Luftgewehrschießeinlage und ab 1981 (sowie 1977) mit dem KK-Schießen ausgetragen.

Waren die Starter beim Wiedersehensrennen am Anfang der 70er Jahre nur durch Achtungserfolge international bekannt, so änderte sich das in den Folgejahren entscheidend. Mit den internationalen Erfolgen der Sportler der SG Dynamo Zinnwald wuchs auch die Sportprominenz in den Startlisten des WSR. Mittlerweile zählen Olympiasieger und Weltmeister zu den ständigen Startern beim Wiedersehensrennen in jedem Jahr im März. Da Biathlon eine noch relativ junge Sportart ist, verzeichnet das WSR den einzigartigen Umstand, daß alle bisherigen Generationen, die diese Sportart betrieben haben, durch Starter in den verschiedenen Altersklassen vertreten sind. So starteten neben Werner Wiesenberg (Jahrgang 1921) der Doppelolympiasieger von 1988 Frank-Peter Roetsch oder der Weltmeister von 1971, Dieter Speer, genauso wie der erste Olympiateilnehmer von Dynamo Zinnwald, Heiner Gierth.

Durch großes Engagement der von Beginn an ehrenamtlichen Organisatoren und die Unterstützung vieler Sponsoren hat mittlerweile das WSR bei vielen ehemaligen Biathleten und seit einigen Jahren auch Biathletinnen einen festen Platz im persönlichen Terminkalender.

Einer Festlegung des OK von 1970 entsprechend, waren nur solche "Ehemaligen" startberechtigt, die in ihrer aktiven Zeit bis in die Seniorenklasse vorgedrungen waren. Diese Beschränkung stieß in der Vergangenheit oft auf Kritik, konnte aber bisher dahin aus Kapazitätsgründen nicht aufgehoben werden.

Anläßlich des Jubiläums "40 Jahre Biathlon in der Region Zinnwald" wurde am 3.10.1996 ein "Wiedersehensrennen EXTRA" durchgeführt, bei dem erstmals alle ehemaligen aktiven Biathleten aus Zinnwald / Altenberg startberechtigt waren, unabhängig davon, in welchem Alter sie aus dem aktiven Sport ausgeschieden sind.

Viele Episoden sind mit dem Wiedersehensrennen verbunden, die alle zu erzählen aber den Platz sprengen würde. Sollte jedoch der eine oder andere Besucher dieser Seiten eine besonders erzählenswerte Geschichte über das WSR kennen, so möge er sich bitte melden - vielleicht steht sie dann demnächst auf diesen Seiten. Eines ist aber klar, das Wiedersehensrennen ist eine Sportveranstaltung, die in ihrer Art fast einmalig in ganz Deutschland ist.

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